M 27 (Hantel-Nebel) im Füchschen

Meine letzte Farbaufnahme von M 27 war schon über 10 Jahre alt. Deshalb sollte in einer schwülen Augustnacht ein neues Foto entstehen. M 27 war schon über den Meridian gewandert, so dass das Zeitfenster für die Aufnahmen nicht allzu groß war, bevor er in der Lichtglocke von Buxtehude wanderte. Leider gab es beim Grünkanal, den ich als Letzten aufnahm, technische Probleme mit der Montierung, so dass ich ihn einen Monat später nachholte.

Mit der erreichten Tiefe bin ich trotz der kurzen Belichtungszeiten sehr zufrieden. Es sind nicht nur die "Ohren" in [OIII] (ein wenig leuchten sie aber auch in Hα und [NII]) sichtbar, sondern auch noch schwache Ausläufer in Hα (und [NII]) und [OIII], die aus dem hellen Oval des Nebels herausragen. In der Schmalbandaufnahme (siehe unten) sind sie auch sehr prominent zu sehen. Und V571 Vul (Goldilocks Variabler) leuchtet schön rot im Nordwesten von M 27.

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Datum: 19.08.20, 00:13h MESZ + 22.09.20, 22:10h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: R=63 min, G=69 min, B=63 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: RGB, Astronomik Typ 2c

M 27 ist nicht nur einer der bekanntesten und hellsten Planetarischen Nebel am Nordhimmel, sondern auch einer mit einem großen Halo, der im Licht des ionisierten Wasserstoffs, Stickstoffs und Sauerstoffs schwach leuchtet. Die obige Aufnahme ist ein Falschfarbenbild durch einem Hα Filter (rot) und einen [OIII] Filter (grün und blau), das die unterschiedliche Verteilung und Intensität von ionisiertem Wasserstoff (inklusive ionisiertem Stickstoff) und zweifach ionisiertem Sauerstoff eindrucksvoll zeigt. Mein Hα-Filter mit 6 nm Halbwertsbreite lässt auch noch beide [NII]-Linien links und rechts der Emissionslinie des ionisierten Wasserstoffs mit durch. Somit lässt sich die Verteilung von Wasserstoff und Stickstoff nicht trennen. Die Intensität der Emissionslinien beider Elemente im Roten ist fast genau gleich groß, so dass die Emission des Stickstoffs nicht vernachlässigt werden kann. Dominant ist allerdings die Intensität der Sauerstofflinien, die mehr als doppelt so hoch wie die Intensitäten von Wasserstoff und Stickstoff zusammengenommen ist.

Der Helligkeitsunterschied zwischen dem Zentralgebiet und dem Halo ist sehr groß, und ich bin froh, daß es mir gelungen ist, beide gleichzeitig hell und differenziert darzustellen. Es fällt auf, daß der Halo nicht gleichmäßig rund um den Nebel zu sehen ist, sondern eigentlich nur einen Halbkreis im Norden bildet. Südlich von M 27 leuchtet nur an einer Stelle ein kleiner Fetzen vom Halo auf. Da der Halo von Gas stammt, das der sterbende Stern in seiner Riesenphase aus seiner Atmospäre weggeblasen hat, muß dieser Massenverlust stark asymmetrisch verlaufen sein.

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Datum: 26.07.12, 23:31h MESZ und 11.08.12, 22:36h (H-alpha) und 12.08.12, 00:27h (OIII) MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 120+100 min (Hα) und 140 min ([OIII}) (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 6nm Hα und 13nm [OIII] Filter von Astronomik

M 27 ist nicht nur einer der bekanntesten und hellsten Planetarischen Nebel am Nordhimmel, sondern auch einer mit einem großen Halo, der im Licht des ionisierten Wasserstoffs und Sauerstoffs schwach leuchtet. Die meisten Aufnahmen von M 27 zeigen nur den hellen zentralen Nebelkomplex mit den Ohren bzw. Flügeln zu beiden Seiten. Der Halo zeigt sich erst bei sehr langen Belichtungsreihen. Deshalb bot er sich für einen Versuch mit meiner neuen Atik-Kamera und einem Hα Filter an.

Der Helligkeitsunterschied zwischen dem Zentralgebiet und dem Halo ist sehr groß, und ich bin froh, daß es mir nicht gelungen ist, beide gleichzeitig hell und differenziert darzustellen. Es fällt auf, daß der Halo nicht gleichmäßig rund um den Nebel zu sehen ist, sondern eigentlich nur einen Halbkreis im Norden bildet. Südlich von M 27 leuchtet nur an einer Stelle ein kleiner Fetzen vom Halo auf. Da der Halo von Gas stammt, das der sterbende Stern in seiner Riesenphase aus seiner Atmospäre weggeblasen hat, muß dieser Massenverlust stark asymmetrisch verlaufen sein.

Das Bild ist auf 50% seiner Größe verkleinert. Die volle Auflösung ist beim Klick auf das Bild oder hier zu finden.

Datum: 26.07.12, 23:31h MESZ und 11.08.12, 22:36h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 120+100 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 6nm Hα Filter von Astronomik

M 27 ist nicht nur einer der bekanntesten und hellsten Planetarischen Nebel am Nordhimmel, sondern auch einer der buntesten. Deshalb bot er sich für den ersten Versuch einer RGB-Farbaufnahme mit meiner neuen Atik-Kamera und RGB-Farbfiltern an. Das Ergebnis ist noch nicht optimal, aber schon ansehnlich und von den Farben her recht schön geworden. Leider hat sich eine kleine Bildfelddrehung eingeschlichen, die eine exakte Positionierung der drei RGB-Aufnahmen unmöglich machte und nicht alle Sterne exakt zur Deckung bringt. Einige Sterne haben deshalb einen einseitigen Farbsaum.

Die volle Auflösung ist beim Klick auf das Bild oder hier zu finden.

Datum: 05.08.09, 22:20h-01:00h MESZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 90 min, 3 Aufnahmen à 30 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

Filter: RGB, Astronomik Typ 2c

M 27 ist nicht nur einer der hellsten Planetarischen Nebel am Nordhimmel, sondern auch einer der buntesten. Deshalb bot er sich an für das Experiment einer RGB-Farbaufnahme mit normalen Farbfiltern, die eigentlich für die Planetenbeobachtung gedacht sind. Die Bandbreite der verwendeten Farbfilter ist größer als der von regulären RGB-Filtern für die CCD-Astrofotografie. deswegen überlappen sie sich zum Teil deutlich. Der Blaufilter ist eigentlich ein Blaugrünfilter und der Grünfilter eher ein Gelbgrünfilter. Dafür ist der Rotfilter ein Rotorangefilter. Dennoch ist das Ergebnis in meinen Augen erstaunlich gut geworden. Und über die richtigen Farben der Himmelsobjekte läßt sich ja bekanntermaßen trefflich streiten. Ich habe bei dieser Aufnahme die Farbgewichtung so gewählt, daß der Hintergrund ein möglichst neutrales Dunkelgrau ist.

V571 Vul befand sich zum Zeitpunkt dieser Aufnahme im Minimum und ist nicht sichtbar. Dazu bitte diese Aufnahme mit den beiden Aufnahmen unten vergleichen, in denen V571 Vul markiert ist... (Ausschnitt)

Datum: 05.09.05, 22:04h-23:51h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 93 min, 3 Aufnahmen à 31 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

Rot: Filter 23A; Grün: Filter 11; Blau: Filter 80A.

Im nordwestlichen Teil von M 27 befindet sich ein langperiodisch veränderlicher Roter Riese vom Mira-Typ. Er ändert seine Helligkeit von 17,5 mag nach 14 mag mit einer Periodenlänge von 214 Tagen. Der offizielle Name lautet V571 Vul, also der 571. entdeckte Variable Stern im Sternbild Füchschen (lateinisch Vulpecula). Bekannt ist der 1990 vom tschechischen Amateurastronomen Leos Ondra entdeckte Stern aber unter dem viel hübscheren Namen Goldilocks Variabler. Hübsch ist auch die Entdeckungsgeschichte. Zwei Astronomiemagazine brachten auf ihren Titelseiten eine Aufnahme von M 27, die aber zu verschiedenen Zeiten entstanden waren. Ondra bemerkte, dass in einer Aufnahme ein roter Stern leuchtete, der in der anderen Aufnahme offensichtlich fehlte.

In der Aufnahme aus 2004 (links) ist er ungefähr im Minimum, in der Aufnahme aus 2003 (rechts) ist er deutlich heller und fast im Maximum. Im Maximum übertrifft er seinen nordwestlichen Nachbarstern sogar noch an Helligkeit. Die roten Pfeile weisen jeweils auf V571 Vul. Der Stern ist wesentlich weiter von uns entfernt als M 27, kann aber wegen der dünnen Nebelmassen hindurchscheinen.

M 27 ist einer der bekanntesten und hellsten Planetarischen Nebel am Nordhimmel. Kaum ein Mensch würde das Sternbild Füchslein (lat. Vulpecula) kennen, wenn nicht dieses Showobjekt in ihm beheimatet wäre. Visuell und auf vielen Aufnahmen erscheinen meist nur die eieruhrförmigeen hellsten Partien, aber M 27 hat noch seitliche Flügel, die hauptsächlich im Licht der Wasserstofflinie leuchten. Man vergleiche dazu die Kleinbildaufnahme. (Ausschnitt)

Datum: 29.05.04, 02:34h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

Durch ein nicht optimales Flatfield ist der Hintergrund leider nicht gleichmäßig dunkel.

Die Mintron-Kamera kann die hellsten Partien dieses Planetarischen Nebels schon sehr schön strukturiert darstellen, wohingegen die lichtschwächeren Flügel nur angedeutet werden. (Ausschnitt)

Datum: 14.09.03, 21.47h MESZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 15 min (Einzelbilder: 2,54 Sekunden)

Kamera: Mintron 12V1C-EX

Durch ein nicht optimales Dunkelbild und den starken Helligkeitsgradienten des Mintronbilds ist der Hintergrund leider nicht gleichmäßig dunkel.

 

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