M 108 mit SN2023dbc im Großen Bären

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Am 13.03.2023 entdeckte ein amerikanisches Supernovasuchprogramm eine Supernova vom Typ Ic in M 108. Die Helligkeit von SN2023dbc betrug bei ihrer Entdeckung nur 19,5 mag. Einige Tage später steigerte sich ihre Helligkeit um etwas mehr als zwei Größenklassen. Das ist für eine Supernova in der nur ca. 35 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie eine sehr geringe Helligkeit, was dafür spricht, dass ihr Licht von vorgelagertem Staub in M 108 enorm geschwächt wird. Und staubig ist die Galaxie ohne Zweifel. Zwei Wochen nach ihrer Entdeckung konnte ich eine Aufnahme von SN2023dbc erzielen, auf der sie immer noch etwas heller als 17,5 mag war.

Supernovae vom Typ Ic sind Kernkollapssupernovae, bei denen der Kern zu einem Neutronenstern oder, wenn die Masse ausreicht, zu einem stellaren Schwarzen Loch implodiert, wenn der Kernbrennstoff im Innern aufgebraucht worden ist, und Masse und Temperatur nicht mehr für die Fusion schwerer Elemente ausreichen. Die verbliebene äußere Atmosphäre wird dabei explosionsartig abgeschleudert. Supernovae der Typen Ib und Ic weisen dabei die Besonderheit auf, dass sich in ihren Spektren keine Linien des Wasserstoffs zeigen, und beim Ic auch keine Linien des Heliums. Diese beiden Elemente wurden zuletzt in den äußersten Atmosphärenschichten fusioniert und in einer Phase heftiger Sternwinde (z.B. als Wolf-Rayet-Stern) bereits vor der Supernovaexplosion ins All geschleudert, so dass diese Elemente nicht mehr im Spektrum der Supernova auftauchen.

Ausschnitt. Beim Klick ins Bild oder hier wird das gesamte Bildfeld mit NGC 3594 angezeigt.

Datum: 26.03.23, 22:57h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 75 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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Oben habe ich aus dem Falschfarbenbild unten ohne Supernova und dem obigen Luminanzbild mit Supernova quasi ein LRGB-Bild erstellt. Dadurch wird deutlich, dass die Supernova nicht in einem der hellen Sternentstehungsgebiete, die sich durch die rote Farbe der Emission von ionisiertem Wasserstoff verraten aufgeleuchtet ist. Entweder ist das Gebiet zhu klein, um von meinem Teleskop aufgelöst zu werden, oder die entstandenen Sterne haben durch ihre Strahlung und Sternwinde die verbliebenen Wasserstoffwolken weggeblasen. Viele Emissionsnebel in Sternentstehungegebieten sind ohnehin so klein, dass sie nur sternförmig erscheinen.

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Da ich inzwischen leistungsfähigere Teleskope, Kameras und Schmalbandfilter als noch vor einigen Jahren besitze, wollte ich M 97 noch einmal zu Leibe rücken. Im gleichen Bildfeld liegt aber auch M 108, so daß ich diese Galaxie auch mal mit Schmalbandfiltern aufnehmen wollte, um ihr Erscheinungsbild im Licht des ionisierten Wasserstoffs (rot) und Sauerstoffs (türkis) zu sehen. Zu meiner Freude kommen einzelne Emissionsnebel, in denen die Strahlung des ionisierten Wasserstoffs vorherrscht, deutlich heraus. Die im Licht des ionisierten Sauerstoffs hellen Bereiche dürften kompakte junge Sternhaufen sein, die auch in diesem Wellenlängenbereich sehr intensiv leuchten werden. (Ausschnitt)

Beim Klick ins Bild oder hier wird das Bild in voller Größe und mit M 97 angezeigt.

Datum: 11.03.14, 20:44h MEZ und 12.03.14, 23:31h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: Ha 90 min, OIII 230 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: Ha 6nm, OIII 12nm von Astronomik

 

Ein Kollege aus unserer astronomischen Arbeitsgemeinschaft hatte mir für ein paar Wochen seinen 100mm Pentax SDUF-II Refraktor geliehen. In Kombination mit dem 1/2" CCD-Chip der Watec CCTV-Kamera ergibt das ein Bildfeld von fast 60'x 45'. Da passen dann sogar M 97 und M 108 gemeinsam auf ein Bild.

Die Optik ist so lichtstark, daß ich die Einzelbilder nur 5 Sekunden belichten konnte, weil der Hintergrund sonst zu hell geworden wäre.

(Ausschnitt)

Datum: 18.04.09, 22:53h MEZ

Optik: f=400 mm f/4,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 32 min (Einzelbilder: 5 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

M 108 ist eine recht helle, große und durch Dunkelwolken schön strukturierte Spiralgalaxie im Sternbild Großer Bär, das ja so reich an großen und hellen Galaxien und an Galaxien überhaupt ist. Die Nähe zum hinteren Achsenstern des Großen Wagens macht das Auffinden recht einfach. Sieben schwache und anonyme Hintergrundgalaxien sind mit Pfeilen gekennzeichnet. Ihre Helligkeit dürfte weit jenseits von 17 mag liegen.

Die Aufnahme entstand durch Hochnebel hindurch und ist daher sicherlich nicht optimal. Wegen der schlechten Sichtbedingungen mußte die Aufnahme nach 20 Minuten abgebrochen werden. (Ausschnitt)

Datum: 06.03.05, 22:27h MEZ

Optik: f=1480 mm f/6,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 20 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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