M 106 mit SN2014bc, NGC 4217, NGC 4226, NGC 4231, NGC 4232, NGC 4248 und UGC 7356 in den Jagdhunden

Die Galaxiengruppe von M 106 bis zu NGC 4217 reizte mich, eine neue Aufnahme mit inzwischen größerer Brennweite des Teleskops und feineren Pixeln der Kamera anzufertigen. Ein erster Versuch liegt bereits 10 Jahre zurück und wurde noch mit der Videokamera und einem kurzbrennweitigen, aber lichtstarken Refraktor durchgeführt. Die neue Aufnahme ist entsprechend der verbesserten Technik deutlich besser aufgelöst. Sogar das Bildfeld ist etwas größer als das damalige. Auch gegenüber späteren Aufnahmen konnten in allen Galaxien Strukturen besser aufgelöst werden. Die erreichte Bildtiefe, also die schwächsten noch dargestellten Sterne, ist vergleichbar mit der CCD-Aufnahme aus 2010 mit deutlich größerer Optik. Insgesamt ist die Aufnahme ein erfreulicher Fortschritt.

Das Bildfeld in ganzer Größe erreicht man beim Klick ins Bild oder hier. Dann werden auch die Bezeichnungen der helleren Objekte eingeblendet.

Datum: 04.05.18, 00:26h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 63 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Am 20.05.2014 wurde in der großen Spiralgalaxie M 106 eine Supernova, SN2014bc, vom Typ IIP entdeckt. Die Herausforderung bei dieser Supernova lag darin, dass sie sehr nahe am Kern lag und kaum von diesem zu unterscheiden war. Ich habe deshalb meine Aufnahme auf das Doppelte und, wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, sogar auf das Vierfache vergrößert, um beide, Supernova und Kern, deutlicher unterscheiden zu können. Außerdem habe ich die Belichtungszeit der Einzelbilder auf 60 Sekunden beschränkt, damit der Kern nicht so sehr ausbrennt und mit der Supernova verschmilzt.

Bei einer Supernova vom Typ IIP erleidet ein massiver Stern einen Kernkollaps und stößt seine Hülle in einer riesigen Explosion ab, während der Kern zu einem Neutronenstern oder, genügend Masse vorausgesetzt, zu einem stellaren Schwarzen Loch kollabiert. Bei einer so großen Nähe zum Galaxienkern sind verläßliche Helligkeitsmessungen schwierig und entsprechende Angaben rar. Doch dürfte ich SN2014bc bei ihrer maximalen Helligkeit abgelichtet haben. Sie betrug 14,8mag. Das ist sehr wenig für die Nähe der Galaxie. Der Grund ist, dass das Licht von SN2014bc durch viel vorgelagerten Staub in M 106 um mehrere Größenklassen abgeschwächt wurde.

Mehr als 9 verwertbare Einzelbilder sind leider nicht zusammen gekommen, dann war das Nachbarhaus schon im Bildfeld. Dummerweise beginnen Ende Mai die Nächte so spät, dass es vor 23h nicht ausreichend dunkel ist.

Datum: 25.05.14, 23:23h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 9 min (Einzelbilder: 60 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Nun, wo ich die gekühlte CCD-Kamera mit ihrem größeren Bildfeld habe, war klar, daß M 106 noch einmal abgelichtet werden mußte. Sogar die Begleitgalaxie NGC 4248 paßte noch ins Bildfeld.

Die Bildbearbeitung gestaltete sich aber trotzdem wegen der sehr geringen Flächenhelligkeit der Scheibe schwierig, da ich die gesamte Scheibe eindeutig aus dem Rauschen des Untergrunds herausarbeiten wollte.

NGC 4248 ist eine Zwerggalaxie, die von der Größe her mit der Großen Magellanschen Wolke vergleichbar ist. Die astronomische Datenbank Simbad weist sie als Spiralgalaxie aus. Der diffuse Fleck unterhalb von M 106 auf der unteren Bildkante ist UGC 7356. Sehr hübsch sind auch die vielen Hintergrundgalaxien, die teilweise sogar durch die Scheibe von M 106 hindurchleuchten.

Datum: 10.04.10, 23:18h MESZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 60 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

 

Ein Kollege aus unserer astronomischen Arbeitsgemeinschaft hatte mir für ein paar Wochen seinen 100mm Pentax SDUF-II Refraktor geliehen. In Kombination mit dem 1/2" CCD-Chip der Watec CCTV-Kamera ergibt das ein Bildfeld von fast 60'x 45'. Da passen dann sogar M 106 und NGC 4217 gemeinsam auf ein Bild.

Die Objekte standen so hoch am Himmel, daß ich die Einzelbilder trotz der lichtstarken Optik 10 Sekunden belichten konnte, ohne daß der Hintergrund zu hell wurde.

Links im Bild befindet sich M 106. Rechts von ihrem oberen Ende befindet sich die Galaxie NGC 4248. Rechts von dieser sind zwei diffuse Flecken übereinander zu sehen; der obere ist NGC 4231, der untere NGC 4232. In der rechten unteren Ecke ist die Galaxie NGC 4217 in Kantenlage zu sehen. Etwas links unterhalb von ihr befindet sich NGC 4223. Der diffuse Fleck unterhalb von M 106 ist UGC 7356.

Datum: 23.04.09, 23:39h MESZ

Optik: f=400 mm f/4,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 29 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT-120N

 

Die Galaxie ist im ausgedehnten Zentrum sehr hell und von schwächer leuchtenden Spiralarmen umgeben. Genau die wollte ich mit der neuen Aufnahme sichtbar machen. Außerdem ist die Galaxie größer als das Gesichtsfeld meines CCD-Chips, so daß die ganze Galaxie durch ein Mosaik (s.u.) abgebildet werden sollte. Allerdings waren die Bedingungen an diesem Abend nicht optimal. Die Transparenz war nicht besonders gut, und der Mond war noch nicht untergegangen. Deshalb ist das Ergebnis nur zum Teil zufriedenstellend. Die Galaxie ist zwar nun zur Gänze auf dem Mosaik zu sehen, aber von der schwachen Scheibe ist nicht viel zu sehen. Die Aufnahme muß in einer wirklich dunklen Nacht und bei besserer Transparenz wiederholt werden.

Datum: 26.03.07, 01:01h MESZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 2 x 27 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT-120N

 

Die Galaxie ist im ausgedehnten Zentrum sehr hell und von schwächer leuchtenden Spiralarmen umgeben. Genau die wollte ich mit der neuen Aufnahme sichtbar machen. Das Zentrum wurde relativ zur lichtschwachen Scheibe abgedunkelt, damit die Details dort nicht verloren gehen, wenn man die Helligkeit der Scheibe soweit anhebt, daß sie gut sichtbar ist. Ich wußte aus den Literaturangaben, daß die Galaxie groß ist. Deswegen habe ich auch einenzusätzlichen Zwischenring benutzt und das Öffnungsverhältnis auf f/5,3 reduziert. Aber ich habe nicht glauben wollen, daß sie tatsächlich so groß ist und trotz Diagonallage nicht komplett aufs Bild paßt. Da werde ich wohl ein Mosaik machen müssen. (Ausschnitt)

Datum: 03.04.05, 03.21h MESZ

Optik: f=1245 mm f/5,3

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT-120N

 

Dies ist mein erster Versuch, M 106 abzulichten. Es ist vor allem das helle Zentrum zu sehen und oben rechts ein paar Sternentstehungsgebiete in einem Arm. Von der eigentlichen Scheibe, die viel größer als das Bild ist, ist leider kaum etwas zu sehen. (Ausschnitt)

Datum: 21.02.04, 01.50h MEZ

Optik: f=1200 mm f/5,1

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 30 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT-120N

 

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