Planetarischer Nebel PK 128 -4.1 (Sh2-188, Simeisz 22) in der Kassiopeia

Der Planetarische Nebel PK 128 -4.1 wurde von Gaze und Shajn am astrophysikalischen Observatorium auf der Krim in Simeisz entdeckt und 1951 erstmalig veröffentlicht. Daher rührt die Katalogbezeichnung Simeisz 22. Damals war aber nicht bekannt, dass es sich um einen Planetarischen Nebel handelt. Der Nebel erscheint stark asymmetrisch. Er ist im Südosten wesentlich heller als im Nordwesten. Bei der neuen Aufnahme wollte ich die schwachen Nebelgebiete im Nordwesten deutlicher zeigen. Das ist nur teilweise gelungen, da sie sich noch nicht deutlich genug vom Hintergrund abheben.

Hohe Luftfeuchtigkeit, die auch auf meiner Optik kondensierte, machten mir bei der Aufnahme sehr zu schaffen. Deshalb bin ich mit der Aufnahme auch noch nicht zufrieden. Da fehlt noch Belichtungszeit, um auch die schwächeren Partien im Nordwesten deutlicher hervortreten zu lassen. Das ganze Bildfeld ist beim Klick ins Bild oder hier erreichbar.

Datum: 22.11.20, 22:35h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: Watec 120N an TVGuider

Gesamtbelichtungszeit: 90 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 6nm Hα von Astronomik

 

PK 128 -4.1 ist ein von seiner Form her eher ungewöhnlicher Planetarischer Nebel. Deswegen und weil er hauptsächlich im roten Licht strahlt, hielt ihn H. Sharpless für eine HII-Region und katalogisierte ihn als Sh2-188. Tatsächlich handelt es sich bei ihm aber um einen Planetarischen Nebel, der vornehmlich im Licht des ionisierten Stickstoffs strahlt. Die verbotenen Linien des Stickstoffs [SII] sind der Linie des ionisierten Wasserstoffs eng benachbart und werden deshalb von jedem sogenannten Hα-Filter mit durch gelassen. Im Licht des ionisierten Wasserstoffs und der [OIII]-Linie leuchtet der Nebel wesentlich schwächer und zeigt auch nicht so eine große Strukturvielfalt wie bei der Stickstoff-Doppellinie.

Mittlerweile verfüge ich über eine gekühlte CCD-Kamera und einen Hα-Filter und war damit in der Lage, eine neue Aufnahme im Licht des ionisierten Wasserstoffs und Stickstoffs zu machen. Allerdings habe ich die Transparenz des Himmels noch nicht im Griff, und das Seeing war auch bescheiden. Natürlich sind jetzt die roten Emissionsanteile besser und strukturierter zu sehen, aber mir sind die Strukturen noch nicht scharf genug abgebildet.

Datum: 16.01.11, 18:43h MEZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: Watec 120N an TVGuider

Gesamtbelichtungszeit: 80 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

Filter: 6nm Hα von Astronomik

 

Dies ist mein Versuch, PK 128 -4.1 praktisch im Licht der [OIII]-Linie, in der er wesentlich schwächer leuchtet und auch nicht so eine große Strukturvielfalt wie im Roten zeigt, mit der Watec CCTV-Kamera abzulichten. Die H-alpha Anteile kommen nicht zur Geltung, weil die Watec-Kamera für sie wesentlich weniger empfindlich ist als für die im Grünen leuchtenden [OIII]-Anteile.

Um den schwachen Nebelschimmer herauszuarbeiten, mußte der Kontrast stark angehoben werden. Dadurch wurden auch die für diese Art CCTV-Kameras typischen Artefakte verstärkt. Sie äußern sich durch die kleinen hellen Reflexe unter und manchmal auch über den helleren Sternen.(Ausschnitt)

Datum: 28.01.06, 20:21h MEZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 29 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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