PK 205 +14.1 (Medusen-Nebel, Abell 21) in den Zwillingen

Ich hatte auf dem Foto eines anderen Astrofotografens gesehen, dass PK 205 +14.1 im Nordwesten noch weitere schwache Nebelbögen zeigt. Die wollte ich ebenfalls abbilden und fertigte eine neue, länger belichtete Aufnahme durch den Hα-Filter an. Die Belichtungszeit reichte so gerade aus, um die Nebelbögen sichtbar zu machen. Außerdem traten weitere schwache Nebelpartien am Südostrand hervor. Der Hα-Filter lässt nicht nur die Hα-Linie, sondern auch die beiden [NII]-Linien des ionisierten Stickstoffs durch. Und die Emission der Stickstofflinien beträgt fast das Doppelte der Hα-Emission. PK 205 +14.1 leuchtet ebenfalls im Licht des zweifach ionisierten Sauerstoffs [OIII] (in türkis) und zeigt auch in diesem Licht Nebelbögen im Nordwesten, die sich nicht mit den Nebelbögen des ionisierten Wasserstoffs und Stickstoffs (in rot) decken. Die Intensität der Strahlung in [OIII] beträgt dagegen nur etwa ein Drittel der Intensität der [NII]-Emission. Ich musste deshalb die Aufnahme durch den [OIII]-Filter stärker im Kontrast anheben, um die Emission der Sauerstofflinien zeigen zu können.

Deutlich ist auch der Zentralstern erkennbar. Da er als Weißer Zwerg im Blauen deutlich heller als im Roten ist, erscheint er durch den [OIII]-Filter wesentlich heller als durch den Hα-Filter und durch die Zuordnung des Lichts des ionisierten Sauerstoffs zu den Grün- und Blaukanälen deutlich türkis. Die Vielzahl der Nebelbögen deutet darauf hin, dass der Vorgängerstern seine Atmosphäre in mehreren Schüben ins All geblasen hat. Vermutlich ist das interstellare Medium im Nordwesten deutlich dünner als im Südosten, so dass sich im Nordwesten die Nebelschalen ungehindert ausbreiten konnten, während sie im Südosten durch das interstellare Medium gebremst wurden und hell leuchtende Stoßfronten gebildet haben.

Das Falschfarbenbild entstand aus einer Aufnahme vom 26.02.2023 durch den [OIII]-Filter und der unten gezeigten Aufnahme aus Dezember 2022 durch den Hα-Filter. Bei der Aufnahme durch den [OIII]-Filter stand der Halbmond hoch am Himmel und erhellte ihn, was der Abbildung der schwächsten Nebelpartien sicher nicht zuträglich war. Aber klare Nächte sind selten. So nimmt man, was man bekommen kann. Beim Klick ins Bild oder hier ist das gesamte Bildfeld mit den Katalognamen der Galaxien erreichbar.

Datum: 26.02.23 20:50h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 120 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 12 nm [OIII] von Astronomik

 

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Nebenstehend ist das gleiche Bild wie oben in kleinerer Größe dargestellt. Wenn der Mauszeiger aufs Bild bewegt wird, erscheint eine kontrastgesteigerte Version, die die Verteilung der Gasmassen deutlicher werden lässt.

 

Ich hatte auf dem Foto eines anderen Astrofotografens gesehen, dass PK 205 +14.1 im Nordwesten noch weitere schwache Nebelbögen zeigt. Die wollte ich ebenfalls abbilden und fertigte eine neue, länger belichtete Aufnahme durch den Hα-Filter an. Die Belichtungszeit reichte so gerade aus, um die Nebelbögen sichtbar zu machen. Außerdem traten weitere schwache Nebelpartien am Südostrand hervor.

Der Ausschnitt zeigt den Ausschnitt aus 2011 plus die Nebelbögen im Nordwesten.

Datum: 18.12.22 01:21h MEZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 120 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 6 nm Hα von Astronomik

 

Mittlerweile verfüge ich nicht nur über eine gekühlte CCD-Kamera, die längere Belichtungszeiten als 10 Sekunden pro Teilbild zu läßt, sondern auch über einen Hα Filter, der nur das Licht der Wasserstoffemissionslinie und der benachbarten Stickstoffemissionslinie durchläßt. Tatsächlich ist letztere bei diesem Nebel die dominante Linie und doppelt so stark wie die Wasserstofflinie. Wegen der erweiterten Möglichkeiten des neuen Equipments stand PK 205 +14.1 wieder auf der Zielliste. Man erkennt nun nicht nur den hellen östlichen Teil besser, sondern sieht auch die wesentlich schwächeren Nebelbögen im westlichen Teil.

Auf Farbbildern kann man eine Hintergrundgalaxie durch die schwächeren Nebelpartien leuchten sehen. Diese Galaxie ist auf meiner Aufnahme nicht sichtbar, weil sie in Hα nicht heller als der Nebel leuchtet.

Datum: 06.03.11 20:58h MEZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 90 min (Einzelbilder: 600 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

Filter: 6 nm Hα von Astronomik

 

Der Medusen-Nebel PK 205 +14.1 (Abell 21) ist ein eher alter und vornehmlich im Licht der Wasserstofflinie strahlender Planetarischer Nebel. Deshalb ist er für die Watec-Kamera auch ein sehr schwieriges Objekt. Im Blauen ist seine Helligkeit ausgesprochen schwach. (Ausschnitt)

Datum: 22.01.07, 23:00h MEZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 26 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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