NGC 7489 mit SN2018gvt, IC 6285m UGC 12383 und UGC 12390 im Pegasus

Das hellste Objekt in diesem Bildfeld ist die Galaxie NGC 7489 im Zentrum. Sie hat einen scheinbaren Durchmesser von 2,1 Bogenminuten (und nicht von über 10 Bogenminuten, wie TheSky.org behauptet) und leuchtet in etwa 260 Millionen Lichtjahren Entfernung. Es handelt sich um eine Spiralgalaxie vom Hubble-Typ Sc, d.h. mit kleinem Kern und weit geschwungenen Armen. Das ist auf meiner Aufnahme nicht erkennbar. Wahrscheinlich hat die ziemlich schlechte Transparenz durch Dunst oder Zirrusbewölkung eine bessere Auflösung verhindert.

Am 27.09.2018 entdeckte ein amerikanisches Supernovasuchprogramm eine Supernova in der Galaxie NGC 7489. Das Programm benutzt dazu die Samual Oschin Schmidtkamera auf Mount Palomar mit einem Spiegeldurchmesser von 1,2 m. Mit diesem Gerät wurden in den 50er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zwei fotografische Himmelsdurchmusterungen durchgeführt (POSS I und POSS II). Für die Supernovasuche ist das Teleskop mit 16 CCD-Sensoren in 4 x 4 Anordnung ausgestattet, die ein Bildfeld von 6,85° Kantenlänge bei einer Auflösung von 2 Bogensekunden pro Pixel abbilden können. Davon träumt der Amateur ... Die Supernova SN2018gvt war vom Typ II, bei dem ein massereicher Stern einne Kernkollaps erleidet, seine Hülle fortschleudert und ein Neutronenstern oder sogar ein stellares Schwarzes Loch übrig bleibt. SN2018gvt erreichte anderthalb Wochen nach ihrer Entdeckung ihre maximale Helligkeit von 17,7 mag. Ich hatte die Supernova also in ihrem maximalen Glanz erwischt. Einen Monat später gelang mir eine zweite Aufnahme (bitte dafür ins Bild klicken), auf der die Helligkeit der Supernova nur leicht auf 18,0 mag abgefallen war.

Ein überaus erfreulicher Beifang bei dieser Aufnahme war zweifellos die unweit gelegene Galaxie IC 5285. Sie bildet mit NGC 7489 eine physische Gruppe und erscheint uns als Ringgalaxie. Der Kern wird von einer kleinen hellen Scheibe umgeben, die wiederum von einem etwas unregelmäßig geformten Ring umschlossen wird, der durch einen breiten Zwischenraum von der inneren Scheibe getrennt ist. In der Lücke leuchtet ein Vordergrundstern. Ringgalaxien entstehen nach dem derzeitigen Wissensstand, wenn eine kompakte Zwerggalaxie ziemlich zentral durch eine Spiralgalaxie hindurch fliegt. Eine kompakte Zwerggalaxie ist nicht recht sichtbar. Die einzige Galaxie in der gleichen Entfernung wie NGC 7489 und IC 5285 ist LEDA 70525 südöstlich von IC 5285 (au0erhalb des Bildausschnitts), die aber meiner Meinung nach nicht dafür in Frage kommt.

IC 5285 wurde an diesem Abend von zwei Gästen begleitet, den Kleinplaneten (32125) 2000 LZ11, 17,3 mag hell, und (32240) 2000 OK39, 17,4 mag hell. Beide Kleinplaneten bewegten sich von Nordost nach Südwest. (32240) 2000 OK39 bedeckte dabei offenbar zwei schwache Sternchen die etwa die gleiche Helligkeit wie der Kleinplanet haben. Auf den Einzelbildern ict keine Helligkeitsänderung bemerkbar.

Beim Klick ins Bild oder hier ist das Bildfeld einer weiteren, einen Monat später entstandenen Aufnahme in voller Auflösung und der Beschriftung der hellsten Objekte erreichbar.

Datum: 06.10.18, 19:16h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 57 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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