NGC 5934, NGC 5935, NGC 5943, NGC 5945, NGC 5947, UGC 9873 und PGC 2207454 mit SN2017dit im Bootes

     

Am 24.04.2017 entdeckte ein amerikanisches Supernovasuchprogramm die Supernova SN2017dit in der kleinen Galaxie PGC 2207454. Zwei Wochen später, am 08.05.2017, erreichte sie die respektable Helligkeit von 15,8 mag. Nochmals 10 Tage später konnte ich SN2017dit bei einer Helligkeit von 16,0 mag ablichten. Die Supernova war vom Typ Ia, bei dem ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem solange Masse von seinem Partnerstern abzieht, bis er die 1,4-fache Sonnenmasse erreicht und schlagartig instabil wird und in einer thermonuklearen Explosion seine gesamte Masse in Energie umwandelt. Dabei können solche Supernovae heller als ihre Muttergalaxien werden. Für SN2017dit trifft das ohne Zweifel zu. Die Muttergalaxie PGC 2207454 hat eine Entfernung von etwa 250 Millionen Lichtjahren. In dieser Entfernung können Supernovae vom Typ Ia noch ein bisschen heller als 15,8 mag werden, was bedeutet, dass das Licht von SN2017dit in ihrer Heimatgalaxie durch vorgelagerten Staub etwas geschwächt wurde.

Das linke Bild ist ein Ausschnitt aus der Aufnahme vom 18.05.2017. Das rechte Bild ist eine Animation aus den Aufnahmen aus 2013 und 2017. SN2017dit tritt deutlich hervor. Es kommt auch die schlechtere Qualität und Tiefe der neuen Aufnahme zum Vorschein. Das Bild sollte aber auch nur dem Nachweis der Supernova dienen. Ich hatte ja schon eine schöne Aufnahme dieser Galaxiengruppe.

Datum: 18.05.17, 01:25h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 36 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Mit neuem Equipent habe ich versucht, dieses interessante Motiv erneut abzulichtenso interessant ist. Durch das größere Bildfeld paßten auf der neuen Aufnahme auch noch die beiden wechselwirkenden Galaxien NGC 5934 und NGC 5935 in der rechten Bildhälfte samt einiger weiterer heller Galaxien mit aufs Bild.

Primäres Ziel bei diesem Foto war wieder die Galaxie NGC 5943, die durch gravitative Wechselwirkung einen schwachen, unregelmäßig geformten Halo um sich herum hat, aus dem ein Sporn nach Osten (links) in Richtung von PGC 3416940 herausragt. Wegen ihres Aussehens hat sie im Englischen auch den Beinamen Umbrella Galaxy (Regenschirmgalaxie). Dieses Mal gelang es, den Halo und den Sporn etwas besser darzustellen. Zufrieden bin ich aber noch nicht. Ich werde diese Galaxiengruppe noch mal mit längeren Belichtungszeiten der Einzelbilder aufnehmen. NGC 5943 ist gemäßß der astronomischen Datenbank Simbad möglicherweise ein Quasar. Mit einer Entfernung von "nur" 250 Millionen Lichtjahren dürfte es wohl der nächste Quasar sein. Allerdings ist sein Jet nicht auf uns gerichtet, so daß wir diesen (möglichen) Quasar nicht so hell und leuchtkräftig wie diejenigen sehen, die über viele Milliarden Lichtjahre Entfernung fast vom Rand des Universums leuchten sehen.

Auch NGC 5945 ist sehr interessant anzusehen. Die Balkenspirale wirkt sehr filigran und hat zwei weit ausladende Arme, von denen der rechte wesentlich leuchtkräftiger als der linke ist. Dadurch wirkt auch diese Galaxie sehr gestört. NGC 5945 wird von einer elliptischen lichtschwachen Scheibe umgeben.

NGC 5947 am linken Bildrand ist eine Spiralgalaxie, die auf meinem Foto ebenfalls gestört wirkt. Das kommt daher, daß ich nur den hellen Kernbereich abbilden konnte. Auf tieferen Aufnahmen sieht man um sie herum eine kreisrunde und schön strukturierte Scheibe. Am rechten Bildrand sind die beiden wechselwirkenden Galaxien NGC5943 und NGC 5935 zu sehen. Auch sie befinden sich in knapp 250 Millionen Lichtjahren Entfernung. Deutlich ist die Brücke aus leuchtender Materie zwischen ihnen sichtbar.

Etwas überrascht hat mich die große Anzahl relativ heller Hintergrundgalaxien, die keine Katalognummern haben und deshalb als anonym gelten.

Das Bild in voller Größe und die Beschriftung der Galaxien im Bildfeld erscheinen beim Mausklick aufs Bild oder hier.

Datum: 05.05.13, 02:07h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 96 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Dieses Bild zeige ich nur, weil das Motiv so interessant ist. Ich hatte nämlich zuvor versucht mein Teleskop zu kollimieren. Der Versuch war gründlich mißlungen, und ich hatte im ganzen Bildfeld Koma. Nach einiger Zeit der Ratlosigkeit und des weiteren Herumjustierens hatte ich das Teleskop so weit, daß ich immerhin wieder etwas abbilden konnte, auch wenn die Abbildungsqualität mehr als zu wünschen läßt. Zu allem Überfluß hatte ich auch noch mit einem sehr schwachen Leitstern und häufigem Leitsternverlust während der Aufnahme zu kämpfen. Die Folge waren zwar kleine, aber häufige und wilde Korrekturen. Diese Gegend muß ich mit einem besser justierten Teleskop noch einmal aufnehmen.

Primäres Ziel bei diesem Foto war die Galaxie NGC 5943, die durch gravitative Wechselwirkung einen schwachen, unregelmäßig geformten Halo um sich herum hat, aus dem ein Sporn nach Osten (links) in Richtung von PGC 3416940 herausragt. Wegen ihres Aussehens hat sie im Englischen auch den Beinamen Umbrella Galaxy (Regenschirmgalaxie). Leider konnte ich den Halo noch nicht so schön herausarbeiten, wie ich es mir gewünscht hätte.

Auch NGC 5945 ist sehr interessant anzusehen. Die Balkenspirale wirkt sehr filigran und hat zwei weit ausladende Arme, von denen der rechte wesentlich leuchtkräftiger als der linke ist. Dadurch wirkt auch diese Galaxie sehr gestört.

NGC 5947 am linken Bildrand ist eine Spiralgalaxie, die auf meinem Foto ebenfalls gestört wirkt. Das kommt daher, daß ich nur den hellen Kernbereich abbilden konnte. Auf tieferen Aufnahmen sieht man um sie herum eine kreisrunde und schön strukturierte Scheibe.

Etwas überrascht hat mich die große Anzahl relativ heller Hintergrundgalaxien, die keine Katalognummern haben und deshalb als anonym gelten.

Die Beschriftung der Galaxien im Bildfeld erscheint, wenn der Mauszeiger auf das Bild bewegt wird.

Datum: 05.06.11, 02:06h MESZ

Optik: f=1225 mm f/5,2

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an C5 f/10

Gesamtbelichtungszeit: 42 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

 

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