Es war an der Zeit, die beiden als NGC 4676 bekannten Spiralgalaxien mit ihren wunderschönen Gezeitenschweifen abzulichten. Nunmehr mit einer CCD-Kamera ausgerüstet sollte die Darstellung der Details in den Galaxien und die Ausdehnung der Schweife viel besser als seinerzeit mit der Watec CCTV-Kamera gelingen. Beide Galaxien sind sich so nahe gekommen, daß sie mittels der Gravitationskraft ihrer Masse miteinander wechselwirken. Dabei werden Gas- und Sternströme herausgerissen, die sogenannte Gezeitenschweife bilden. Die nördliche Galaxie zeigt einen gerade nach Norden gerichteten Schweif. Der andere windet sich zur südlichen Galaxie hin. Diese hat einen gebogenen und aufgefächerten Schweif ausgebildet, der sich von ihrem Ostende nach Süden krümmt.

Die abgebildete Himmelsgegend ist ausgesprochen arm an hellen Galaxien. Außer den Mäusen (englisch: The Mice), wie NGC 4676 wegen der schwanzartigen Gezeitenschweife auch genannt wird, tummeln sich dort nur lichtschwache Hintergrundgalaxien.

Beim Klick aufs Bild oder hier erscheint das gesamte Bildfeld. (Ausschnitt)

Datum: 05.05.13, 00:04h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 96 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

Zurück

Die beiden Galaxien, die unter der Nummer NGC 4676 katalogisiert sind, sind gravitativ aneinander gebunden und verschmelzen gerade. Die langen Gezeitenarme, die wie Mäuseschwänze wirken und von denen sich der Spitzname The Mice, die Mäuse, ableitet, verdeutlichen dies. Die Wechselwirkung der beiden Galaxien hat auch zu einer plötzlich erhöhten Sternbildung, einem Starburst geführt. Dadurch ist besonders der pfeilartige nördliche Arm sehr hell erkennbar. Der südliche Arm ist dagegen breiter, sichelförmig und deutlich lichtschwächer. Hier hat offenbar noch kein Starburst eingesetzt. (Ausschnitt)

Datum: 01.06.06, 23:46h MESZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 32 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N