NGC 1530 in der Giraffe

NGC 1530 leuchtet aus über 100 Millionen Lichtjahren Entfernung einsam durch das Sternenmeer etwas außerhalb der Milchstraße. Es ist erstaunlich, daß in der näheren Umgebung kaum Galaxien katalogisiert sind. Von daher habe ich mich entschieden nur diesen Ausschnitt aus dem Gesamtbild zu zeigen. NGC 1530 selbst ist unschwer als Balkenspirale zu erkennen. Wenn man genau hinsieht, bemerkt man aber eine ganze Reihe von Besonderheiten. Der Balken scheint im Gegensatz zu "regulären" Balkenspiralen zwei Speichen zu haben, zwischen denen sich der Kern mit kleinen Spiralarmen, die bis zu den Speichen reichen, befindet. Die an den Balkenenden ansetzenden äußeren Spiralarme bilden keinen Ring um den Kern, wie man es sonst häufig sehen kann, sondern ein ovales Gebilde, das an den jeweils gegenüberliegenden Enden spitz zuläuft. Die nördlichen und südlichen Spiralarm sind nicht symmetrisch, der südliche am Ende sogar aufgefächert. Das gibt der Galaxie ein gestörtes Aussehen. Allerdings befindet sich in der näheren Umgebung kein Störenfried. Zu dem gestörten Aussehen paßt die ungewöhnliche Größe von NGC 1530, die stattliche 145.000 Lichtjahre mißt. Möglicherweise ist die dreidimensionale Struktur von NGC 1530 viel komplexer als es hier den Anschein hat. Und vielleicht sind die Staubstrukturen in der Nähe des Kerns auch die Überreste einer Zwerggalaxie, deren Kollision mit NGC 1530 die Störungen verursacht hat. Bemerkenswert ist meiner Meinung nach auch, daß NGC 1530 nicht in Halton C. Arps Katalog von Galaxien mit bemerkenswertem Aussehen enthalten ist. (Ausschnitt)

Datum:04.02.14, 21:33h MEZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 66 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

Zurück