M 16 (Adlernebel) in der Schlange

Diese Aufnahme war das First Light für meinen neuen H-alpha Filter. Sie ist nur eine Testaufnahme, um zu sehen, welche Belichtungszeiten nötig sind. Bereits mit drei Minuten Belichtungszeit erhält man ein deutliches Signal, aber es das Bild ist noch recht verrauscht, so daß viele Aufnahmen nötig sind, um das Rauschen zu reduzieren. Mit 10 Minuten Belichtungszeit ist das Rauschen so gering, daß nur wenige Bilder gemittelt werden müssen, um das Rauschen weitgehend zu unterdrücken. Allerdings war das Seeing an diesem Abend überaus bescheiden, so daß die Einzelbilder mit zunehmender Belichtungszeit unschärfer wurden. Hinzu kommt natürlich die südliche Lage des Objekts, die dem Seing nicht förderlich ist.

Die nebenstehende Aufnahme wurde nicht kontraststeigernd behandelt und gibt gut das Ergebnis der zehnminütigen Einzelbilder wieder. Im Vergleich zur ungefilterten Aufnahme mit der Watec-Kamera fällt die Sternarmut auf. Viele junge bläuliche Sterne, die von der Watec-Kamera gut erfaßt wurden, haben eine so schwache Intensität in H-alpha, daß sie im Licht des Nebels untergehen.

Datum: 03.06.10, 00:48h und 00:54h MESZ

Optik: f=1180 mm f/5,0

Nachführung: Watec 120N an TVGuider

Gesamtbelichtungszeit: 6+20 min (Einzelbilder: 180+600 Sekunden)

Kamera: Atik 314L

Filter: Astronomik 6nm H-alpha

 

Diese Aufnahme war nur ein Versuch, einmal zu sehen, ob ich den Adlernebel M 16 von meinem Standort aus erreiche und was zu sehen ist. Was ich auf dem Livebild sah, haute mich um. Der Nebel leuchtete hell, die Staubwolken hoben sich deutlich ab, und Ionisationsfronten strahlten mich an. Wegen der für mich sehr südlichen Lage kann ich diese Objekte nur recht horizontnah beim Aufgang erwischen, bevor sie hinter dem Nachbarhaus verschwinden. Das war auch bei M 16 nach kurzer Zeit der Fall. Die Horizontnähe äußert sich im sehr mäßigen Seeing, das (im Bild rechts oben) zu unnatürlich dicken Sternen bei den Mitgliedern des offenen Sternhaufens in M 16 führt.

Die Dunkelwolken oberhalb der Bildmitte sind auch auf dem berühmten Bild des Weltraumteleskops Hubble zu sehen und werden die Säulen der Schöpfung (englisch: Pillars of creation) genannt, weil sich in ihnen neue Sterne bilden. Mittlerweile ist gar icht mehr so sicher, ob diese Protosterne ihr Dasein fortsetzen konnten, weil zwischen uns und M 16 vor langer Zeit eine Supernova explodiert ist, deren gewaltige Schockfront M 16 in Mitleidenschaft gezogen haben könnte. Genau wissen werden wir das aber erst in etwa 1000 Jahren. Deshalb habe ich schnell noch einmal ein Bild gemacht ...

Die nebenstehende Aufnahme wurde nicht kontraststeigernd behandelt und gibt gut das Livebild wieder.

Datum: 15.04.07, 04:32h MESZ

Optik: f=1410 mm f/6,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 8 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

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