IC 3662 und IC 3671 mit SN2018tq im Haar der Berenike

Der Himmel war an diesem Abend von Dunst überzogen, der durch den tief stehenden Vollmond noch aufgehellt wurde, so dass ich nur den Nachweis einiger älterer Supernovae anstrebte. Aber selbst das war extrem schwierig. Ziel war die Supernova SN2018tq in IC 3671. Die Supernova wurde am 10.02.2018 von einem amerikanischen Supernovasuchprogramm gefunden und erreichte eine Woche später ihre maximale Helligkeit von 16,9 mag. Zweieinhalb Monate später versuchte ich den Nachweis. SN2019tq war vom Tayp Ia, der oft innerhalb weniger Wochen stark an Helligkeit verliert. Der Vorläuferstern war ein Weißer Zwerg in einem engen Doppelsternsystem, der von seinem Partnerstern soviel Masse abgezogen hat, bis er die 1,4-fache Sonennmasse erreichte, instabil wurde und in einer thermonuklearen Explosion seine gesamte Masse in Energie umwandelte.

Das gezeigte Bild ist nur ein Ausschnitt, aber das Umfeld ist recht uninteressant und sehr sparsam mit lichtschwachen Hintergrundgalaxien versehen. Der Nachweis von SN2018tq war grenzwertig. Auf dem normal gestackten Bild war sie nicht auszumachen. Erst in der Vergrößerung konnte man sie knapp erkennen. Die Vergößerung ist in das Originalbild rechts oben einkopiert. Die Supernova hatte enorm an Helligkeit verloren und hob sich kaum vom hellen Untergrund ihrer Muttergalaxie ab.

IC 3671 bildet mit IC 3662 ein Galaxienpaar in knapp 400 Millionen Lichtjahren Entfernung. Beide Galaxien offenbaren kaum Details. Südlich von IC 3671 und in der 10h-Richtung von IC 3662 befindet sich ein Paar wechselwirkender Galaxien (PGC 4337812) im Hintergrund, das interessante Gezeitenschweife ausgebildet hat. Leider konnte ich diese nicht auflösen. Das wäre ein nettes Objekt für ganz viel Brennweite. Auf meiner Aufnahme sind nur zwei diffuse Flecke zu sehen.

Datum: 02.05.18, 00:49h MESZ

Optik: f=750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 54 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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