IC 1129 mit SN2012cs und SN2018bek im Kleinen Bären

IC 1129 ist hinsichtlich von Supernovae sehr produktiv. SN2018bek ist bereits die dritte innerhalb der letzten 15 Jahre und die zweite, die ich in dieser Galaxie ablichten konnte. SN2018bek wurde am 05.05.2018 vom polnischen Astronomen Jaroslaw Grzegorzek entdeckt und erreichte schnell ihre maximale Helligkeit von 16,4 mag. Die Supernova ist vom Typ II, bei dem ein massereicher Stern einen Kernkollaps erleidet und seine Hülle explosionsartig fortschleudert. Zurück bleibt ein Neutronenstern oder, wenn die Masse ausreicht, ein stellares Schwarzes Loch.

IC 1129 liegt im Sternbild Kleiner Bär und damit sehr polnah. Offenbar finden dort relativ wenig Durchmusterungen hinsichtlich von Galaxien statt, denn einige recht helle Exemplare haben keinen Eintrag in den gängigen Katalogen. Die Wetterbedingungen waren recht ordentlich, so dass ich auch die Spiralstruktur von IC 1129 schön darstellen konnte. Die Gesamtheit der Sternentstehungsgebiete und Sternhaufen zeichnen die Spiralarme nach und machen sie dadurch erst sichtbar. Der "Anhang" im Süden von IC 1129 ist möglicherweise eine kleine Begleitgalaxie, die mit ihr wechselwirkt und so eine Phase heftiger Sternentstehung auslöst. Das könnte sowohl die hellen Arme als auch die hohe Anzahl von Supernovae erklären. Eine Katalognummer hat die kleine Galaxie (natürlich) nicht.

Datum: 07.05.18, 01:08h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 63 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

IC 1129 ist die Galaxie in der Bildmitte und dürfte das erste Objekt sein, daß ich im Sternbild Kleiner Bär fotografiert habe. Die Galaxie ist klein, aber durch ihren südlich stehenden Partner recht interessant. Am 27.05.2012 entdeckte der amerikanische Amateurastronom und Supernova-Jäger Doug Rich in ihr eine Supernova. Eine gute Woche später hatte ich Gelegenheit, dieses Ereignis in einer klaren Nacht abzulichten. Die Supernova hatte da bereits ein wenig an Helligkeit gewonnen und war ca. 16,5 mag hell. Die Supernova war vom Typ IIb, bei der ein massiver Stern explodiert. Eigentlich sind solche Supernovae für viele Wochen und Monate sichtbar. SN2012cs war aber bereits fünf Wochen später schon auf weniger als 18mag abgesunken und hob sich nicht mehr von den Spiralarmen der Galaxie ab.

Die Aufnahme sollte nur dem Nachweis der Supernova dienen und wurde deshalb nicht länger belichtet.

Das Bild ist auf 50% seiner Größe verkleinert. Die volle Auflösung ist beim Klick auf das Bild oder hier zu finden.

Datum: 06.06.12, 00:17h MESZ

Optik: f=750 mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Gesamtbelichtungszeit: 39 min (Einzelbilder: 180 Sekunden)

Kamera: Atik 460EX

 

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