NGC 6888 (Crescent Nebula) im Schwan

Da NGC 6888 vornehmlich in Hα und nur zu einem kleinen Teil in [OIII] strahlt, wollte ich eine Zweifarbenaufnahme des Nebels in diesen beiden Wellenlängen machen. Man kann sich den Unterschied in den Intensitäten verdeutlichen, wenn man die rot- und die blaugefilterte Aufnahme des POSS ansieht. Dem ionisierten Wasserstoff wurde in dieser Aufnahme die Farbe rot, dem ionisierten Sauerstoff die Farbe cyan zugeordnet, was bei den Nebeln ungefähr den realen Farben entspricht. Die Sterne erscheinen dagegen nicht in ihren richtigen Farben. Durch die kleinen Pixel der neuen Kamera kommen die filigranen Details trotz der moderaten Brennweite sehr schön heraus.

NGC 6888 ist ein relativ seltenes Objekt. Man mag zunächst an einen Supernovaüberrest oder einen Planetarischen Nebel glauben, aber er ist nichts von alledem. Ein massereicher, heißer Stern, ein sogenannter Wolf-Rayet-Stern in seinem Innern bläst riesige Mengen seiner Atmosphäre ins All. Infolge seiner hohen Temperatur emittiert er hauptsächlich ultraviolette Strahlung, die die Gasmassen ionisiert und [OIII]-Leuchten auslöst. Gleichzeitig treffen die mit hoher Geschwindigkeit weggeblasenen Gasmassen auf das interstellare Medium, wodurch eine Stoßfront entsteht, an der sich das Gas aufheizt und in Hα strahlt. Der Urheber dieses Spektakels, der Wolf-Rayet-Stern ist der helle Stern im Zentrum von NGC 6888 nahe der Bildmitte. Er wird am Ende als Supernova explodieren.

Die bogenförmige Gestalt der hellsten Nebelpartien hat diesem Objekt im englischsprachigen Raum zum Beinamen Crescent Nebula (auf Deutsch: Mondsichelnebel) verholfen. Ganz in der Nähe befindet sich der erst 2008 von einem Amateur entdeckte Planetarische Nebel PNG 075.5+1.7, der auch den Beinamen Cygnus Bubble trägt. Das gesamte Feld mit beiden Objekten erscheint beim Klick aufs Bild oder diesen Link.

(Ausschnitt)

Datum: 23.-25.07.12, 23:30h MESZ

Optik: 750mm f/5,4

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N an 90mm f/5,6

Belichtungszeit: 140 min Hα+140 min [OIII] (Einzelbilder 600s)

Kamera: Atik 460EX

Filter: 6nm Hα und 13nm [OIII] von Astronomik

 

Da NGC 6888 vornehmlich in H-alpha und nur zu einem kleinen Teil in [OIII] strahlt, war klar, daß ich dieses Objekt mit dem neuen Hα Filter aufnehmen mußte. Der Unterschied zur rotgefilterten Aufnahme unten ist frappierend und trotz der nicht einmal halben Brennweite gegenüber der untenstehenden Aufnahme kommen viel mehr Details heraus.

Jetzt kommen auch die vielen Nebel rund um NGC 6888 deutlicher heraus, denn NGC 6888 liegt mitten in einem ausgedehnten Gebiet von Wasserstoff-Emissionsnebeln und Dunkelwolken.

Wenn man die Maus auf das Bild bewegt, erscheint eine Aufnahme, die ich ein paar Tage eher zum Test gemacht hatte. Es handelt sich bei dieser Aufnahme um ein 10 Minuten belichtetes Einzelbild. Deswegen ist es nicht so rauscharm, wie ein aus mehreren Einzelbildern gemitteltes Bild sein kann. Leider flog mir ein Satellit während der Aufnahme durchs Bildfeld. Die Nebel rund um NGC 6888 treten bereits als Aufhellungen hervor.

Das Einzelbild ist gleichzeitig die erste Aufnahme mit meinem neuen 500mm Refraktor, also ein sogenanntes "First Light".

Datum: 06.07.10, 23:49h MESZ

Optik: 500mm f/5,6

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am C5 f/10

Belichtungszeit: 90 min (Einzelbilder 600s)

Kamera: Atik 314L

Filter: 6nm Hα von Astronomik



Einzelbild:

Datum: 17.06.10, 00:39h MESZ

Belichtungszeit: 10 min (Einzelbild)

Alle anderen Daten wie oben

 

Da NGC 6888 vornehmlich in Hα und nur zu einem kleinen Teil in OIII strahlt, war klar, daß ich dieses Objekt mit der neuen Atik-Kamera, die wesentlich empfindlicher für Hα als die Watec ist, noch einmal aufnehmen mußte. Man kann sich den Unterschied verdeutlichen, wenn man die rot- und die blaugefilterte Aufnahme des POSS ansieht. Außerdem kommen durch die fast dreifache Brennweite gegenüber der untenstehenden Aufnahme viel mehr Details heraus.

NGC 6888 ist ein relativ seltenes Objekt. Man mag zunächst an einen Supernovaüberrest oder einen Planetarischen Nebel glauben, aber er ist nichts von alledem. Ein massereicher, heißer Stern, ein sogenannter Wolf-Rayet-Stern in seinem Innern bläst riesige Mengen seiner Atmosphäre ins All. Infolge seiner hohen Temperatur emittiert er hauptsächlich ultraviolette Strahlung, die die Gasmassen ionisiert und [OIII]-Leuchten auslöst. Gleichzeitig treffen die mit hoher Geschwindigkeit weggeblasenen Gasmassen auf das interstellare Medium, wodurch eine Schockfront entsteht, an der sich das Gas aufheizt und in H-alpha strahlt. Der Urheber dieses Spektakels, der Wolf-Rayet-Stern ist der helle Stern im Zentrum von NGC 6888 nahe der Bildmitte. Er wird am Ende als Supernova explodieren.

Die bogenförmige Gestalt der hellsten Nebelpartien hat diesem Objekt im englischsprachigen Raum zum Beinamen Crescent Nebula (auf Deutsch: Mondsichelnebel) verholfen.

(Ausschnitt)

Datum: 16.08.09, 00:09h MESZ

Optik: 1180mm f/5,0

Nachführung: TVGuider mit Watec 120N am C5 f/10

Belichtungszeit: 50 min (Einzelbilder 300s)

Kamera: Atik 314L

Filter: R aus Astronomik IIc RGB-Filtersatz

 

Der geliehene 100mm Refraktor war so lichtstark, daß der nördliche Bogen von NGC 6888 bereits auf dem Livebild klar erkennbar war. Wer Farfotos dieses bekannten Himmelsobjekts kennt, wird vielleicht etwas von meinem Ergebnis enttäuscht sein. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß NGC 6888 vornehmlich in Hα und nur zu einem kleinen Teil in [OIII] strahlt. Man kann sich den Unterschied verdeutlichen, wenn man die rot- und die blaugefilterte Aufnahme des POSS ansieht. Was ich hier sichtbar machen konnte, ist im Wesentlichen die [OIII]-Strahlung, für die die Watec wesentlich empfindlicher ist.

Die Aufnahme entstand kurz vor und während der Morgendämmerung. Die letzten Einzelbilder mußte ich aussortieren, weil der Himmelshintergrund dort schon zu hell geworden war.

(Ausschnitt)

Datum: 19.04.09, 04:16h MESZ

Optik: f=400 mm f/4,0

Nachführung: keine

Gesamtbelichtungszeit: 27 min (Einzelbilder: 10 Sekunden)

Kamera: Watec WAT 120-N

 

Zurück